Veranstaltung
"Ich spreche mit..." LVkE-Fachtag zum Stand der Partizipation in stationären Einrichtungen
München, 11.05.2017 – Was heißt eigentlich „Mitbestimmung“ und wie hat sich Partizipation in der Jugendhilfe entwickelt? Mit dieser Fragestellung läutete Frau Prof. Dr. Andrea Dischler, renommierte Dozentin für den Fachbereich Soziale Arbeit der Katholischen Stiftungsfachhochschule München, einen Fachtag zu diesem wichtigen Thema ein.
Neben Frau Prof. Dr. Dischler, die mit ihrem spannenden Impulsvortrag die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen vermochte, fanden sich auch Gäste aus Politik, öffentlicher Verwaltung und Fachwelt im Adelgundenheim München ein: So führten Herr MdL Joachim Unterländer, Vorsitzender des Landtagsausschusses für Arbeit und Soziales, Jugend, Familie und Integration, Ursula Kiening von der Regierung von Schwaben, Herr Ingobert Roith von der Regierung der Oberpfalz, Dr. Harald Britze, stellvertretender Leiter des Bayerischen Landesjugendamtes, Herr Michas Maxin-Weigel als Vertreter der Fachkräfte AG Bayern und Vertretungen des Landesheimrates in Bayern, im Rahmen eines Podiumsgesprächs eine kontroverse und aufschlussreiche Debatte zum aktuellen Status quo.
Im Verlauf dieser Diskussion konnten sich auch Jugendliche aus Mitbestimmungsgremien der Kinder – und Jugendhilfe, die ebenfalls zu diesem Event geladen waren, erfolgreich Gehör verschaffen und den Meinungsaustausch mit der Perspektive der Betroffenen bereichern.
Gerade dieser unmittelbare Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen selbst ist absolut bedeutend für die „Mitbestimmung“, ein ganz zentraler Faktor, um partizipative Strukturen in den Erziehungshilfeeinrichtungen sicherzustellen.
Einig waren sich die Anwesenden darin, dass Partizipation eine Frage der Haltung ist und Raum für Entwicklung einer entsprechenden Kultur benötigt: „Mir wäre wichtig, dass Partizipation gelebt wird, dass Menschen z.B. befähigt werden, diesbezüglich Kompetenzen zu erwerben – eine Aufgabe für die Träger der Erziehungshilfe und gesamtgesellschaftlich gesehen für uns alle“ so Herr MdL Joachim Unterländer hierzu.
Auch aus dem Publikum gab es zahlreiche Wortmeldungen, die verdeutlichten, was die Wünsche und Vorstellungen von Jugendlichen sind: „Als erstes müssen wir wissen, was wir für Rechte haben und dann, wo es Stellen gibt, an die wir uns bei Problemen vertrauensvoll hinwenden können“, so das Fazit einiger junger Menschen.
Beim anschließenden „talk&eat“ gegen Ende des Fachtags hatten alle Beteiligten und Besucher der Veranstaltung nochmals die Möglichkeit, bei einem kleinen Imbiss die an diesem Tag gewonnenen Impulse im Gespräch weiter zu vertiefen.