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Stand: 13.10.2014

Pressemitteilung

Katholische Träger in der Diözese sind starke Partner für junge Menschen

Mitgliederversammlung AGKEBild v.li.: Caritasdirektor Dr. Roland Batz, KJF-Direktor Michael Eibl, H.H. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, AGkE-Geschäftsführer Robert Gruber.Foto: Christine Allgeyer

Regensburg. Die Arbeitsgemeinschaft katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfe und der Jugendsozialarbeit in der Diözese Regensburg (AGkE) zeigte bei der diesjährigen Mitgliederversammlung ihr breites Aufgabenspektrum auf und legte den Fokus auf ihre Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. "Aufgrund der enormen Flüchtlingszahlen in Bayern brauchen wir die Solidarität aller Bundesländer!" so Michael Eibl, Vorsitzender der AGKE.

Jugendhilfe noch nie so gesucht und gewollt.

In der AGkE Regensburg haben sich 20 katholische Träger zusammengeschlossen, die in der Diözese differenzierte Hilfen für Kinder, Jugendliche und Familien in schwierigen Lebenslagen bereitstellen. Ein professionell ausgebautes Netzwerk an Fachkräften ist mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert: Kindesmisshandlung, sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen, Aufwachsen in Armut, Schulverweigerung, hochstrittige Trennungs- und Scheidungssituationen oder auch die aktuell erheblich steigende Zahl junger unbegleiteter Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten. 70 Prozent aller Angebote der stationären und teilstationären Erziehungshilfe sowie der ambulanten pädagogischen Hilfen im ostbayerischen Raum decken derzeit katholische Träger ab.

Die Jugendämter aber auch die Träger von Einrichtungen, so Geschäftsführer Robert Gruber, stehen aufgrund des Hilfebedarfes für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (umF) derzeit vor fast unlösbaren Aufgaben. Seit Jahren habe es keine so große und schnelle Ausweitung des Bedarfes für Jugendhilfemaßnahmen gegeben. "Das besondere Engagement der katholischen Träger im Bistum darf vor diesem Hintergrund besonders erwähnt werden", so der AGkE-Vorsitzende Michael Eibl. Es wurden bislang 230 Plätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufgebaut, davon befinden sich 150 Plätze in Einrichtungen der Katholischen Jugendfürsorge, die sich mit zwei Zentralen Inobhutnahmeeinrichtungen in Niederbayern und der Oberpfalz sowie mit mehreren Nachfolgegruppen engagiert. Weitere 150 Plätze seien aktuell in Planung.
Bischof Rudolf verwies darauf, dass es zudem auch in den Pfarrgemeinden viele Ehrenamtliche gäbe, die sich mit Deutschunterricht, begleiteten Behördengängen und gemeinsamen Arbeitsprojekten großartig bei der Begleitung von Flüchtlingen beteiligten und damit eine Willkommens-Kultur fördern.

Wegbegleiter und Mutmacher

Noch gibt es genügend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen. Die steigende Nachfrage bereitet den Trägern jedoch Sorge: Fachliche Standards müssen gehalten, die Qualität der Leistungen erhalten bleiben -gerade dann, wenn es um besonders schwierige Aufgaben geht.
Weitere Anliegen der AGkE sind die Stärkung und der Schutz von Kinderrechten, die Einführung von unabhängigen Ombudsstellen im Rahmen der Aufarbeitung der Geschichte von ehemaligen Heimkindern. "Wir nehmen diese Themen sehr ernst" sagte Robert Gruber. Kinder- und Jugendparlamente sowie Heimräte würden etabliert und förderten die Beteiligung junger Menschen, Wettbewerbe und Projekte zum Thema Kinderrechte hätten bemerkenswerte Ergebnisse gebracht. Fachtage, Diskussions- und Gesprächsrunden sowie der vor zwei Jahren eingerichtete Heimkinderfonds griffen die Anliegen ehemaliger Heimkinder auf.

In der abschließenden Diskussion der Mitglieder mit ihren Gästen wurde zur Situation der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge festgehalten, dass die geplante bundesweite Verteilung  unerlässlich sei. Ferner sprach man sich für eine Verkürzung von Asylantragsverfahren, die Schaffung von Möglichkeiten zur Ausbildung der jungen Menschen durch entsprechende Programme der Bundesanstalt für Arbeit und die zeitnahe Klärung zum Aufenthaltsstatus aus.

Text und Bild: Christine Allgeyer

 

 

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