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Stand: 13.10.2014

Pressemitteilung

Kinder haben Rechte!

München, den 04.November 2014  "Wir müssen nicht mehr darüber diskutieren, ob es in der Kinder-und Jugendhilfe Ombudsstellen braucht, sondern wir müssen uns auf den Weg machen und uns überlegen: wie kann das ausschauen, wo werden solche Stellen verortet, wie sind diese Stellen ausgestattet, wo sind mögliche Schnittstellen?..." so Dr. Christian Lüders, Leiter der Abteilung Jugend und Jugendhilfe des Deutschen Jugendinstitutes e.V.(DJI) anlässlich der Eröffnung der Kooperationsveranstaltung "Ombudsstellen für junge Menschen und ihre Familien in Bayern" am 03.November 2014 im Bayerischen Landtag. 

Im Prozess der Aufarbeitung des Unrechtes, das vielen Kindern und Jugendlichen in der Heimerziehung in den Jahren von 1950-1975 angetan worden war, positionierte sich der "Runde Tisch Heimerziehung" in seinem Abschlussbericht zustimmend zur Einrichtung von unabhängigen Ombudsstellen. "Die Kinder- und Jugendhilfe gehört mit zu den wichtigsten aber zugleich auch zu den sensibelsten Bereichen in unserem Sozialstaat" bekannte die Landtagspräsidentin, Barbara Stamm, in ihrem Grußwort. Umso wichtiger sei es, " das bei Uneinigkeiten oder im Konfliktfall die Rechte aller Beteiligten gewahrt bzw. gefördert werden", so die Gastgeberin der Tagung. 

Als Anlaufstelle stehen Ombudsstellen Rat suchenden Kindern, Jugendlichen sowie deren Eltern zur Verfügung. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen zu ihren individuellen Rechten auf Leistungen des SGB VIII zu verhelfen - über den Weg der Mediation, im Bedarfsfall auch über Hilfestellungen hin zu einer gerichtlichen Klärung. 

In sechs Bundesländern existieren bereits Ombudsstellen in unterschiedlichen Trägerschaften und gestützt durch unterschiedliche Kooperationen, die sich im "Bundesnetzwerk Ombudschaft in der Kinder- und Jugendhilfe" zusammengeschlossen haben, nachzulesen unter www.brj-berlin.de . 

  

An diesem Fachtag wurde der Stand der gegenwärtigen Diskussion erörtert. Impulsvorträge und daraus resultierende Fragestellungen der Partizipation und Beschwerdemöglichkeiten, z.B. gibt es ausreichend Schutz im bestehenden Hilfesystem, Fragen der Verortung sowie praktische Erfahrungsberichte der Ombudsstelle für Kinder -und Jugendrechte Hessen e.V. und des Kinderbüros der Landeshauptstadt München wurden in einer abschließenden Podiumsdiskussion aufgegriffen und kontrovers debattiert. Letztendlich überwog jedoch die Erkenntnis, dass zur Stärkung der Rechte von Kindern und Jugendlichen die Einrichtung einer unabhängigen Ombudsstelle unumgänglich ist. 

Ein starker Appell richtete sich in diesem Zusammenhang an die politisch Verantwortlichen. Es wird für eine Umsetzung der Einrichtung dieser Institution sowohl ideelle als auch finanzielle Unterstützung benötigt. 

  

Die Arbeitsgruppe Ombudsstelle - eine Initiativgruppe der Kinder und Jugendhilfe bestehend aus Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern von Fachverbänden der Freien Träger, sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Politik- setzt sich seit 2012 engagiert für den Aufbau  und die Implementierung unabhängiger ombudsschaftlicher Strukturen in Bayern ein. 

Text
Für die AG Ombudsstellen 
Beate Frank, Sybille Erhard-Ruf, Petra Rummel

Ansprechpartner/Kontaktdaten
Frau Beate Frank
SKF LV Bayern e. V. 
Bavariaring 48
80336 München
E-Mail: frank@skfbayern.de

 

 

 

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